Kompatiblität Einspritzventile

  • Gestern abend habe ich den 2. Testlauf erfolgreich abgeschlossen. Ich habe unter gleichen Bedingungen 6 unterschiedliche Einspritzventile nacheinander getestet. Gemessen wurde unter einem Druck von etwas mehr als 3bar (rechne mit ca. 3,2bar, hatte kein Messgerät) über eine Dauer von einer Minute. Hir die Liste nach Durchflussmenge absteigend sortiert:


    M5 3.8: 285/276/298,1/310,6/???
    M5 3.6: 265/256,6/277,1/288,8/240
    M3 3.2: 249/241,1/260,4/271,3/245
    M3 S14: 218/211,1/228/237,6/258
    540i: 210/203,3/219,6/228,8/190
    525i 24V: 165/160/172,6/179,8/190,2


    Die Werte bedeuten:
    1. gemessener Wert bei geschätzten 3,2bar
    2. entspricht 1. auf 3bar abgerechnet
    3. entspricht 1. auf 3,5bar aufgerechnet
    4. entspricht 1. auf 3,8bar aufgerechnet
    5. Wert lt. Tabelle von Stan Weiss


    Mich wundert, dass die Messwerte teilweise extrem von der Tabelle abweichen. Man kann sich also nicht darauf verlassen.


    Fazit:
    Das Einspritzventil aus dem 3.8er erreicht deutlich höhere Werte als die anderen getesteten Ventile. Selbst mit einer Erhöhung des Drucks auf 3,8bar erreicht das Ventil aus dem 3,6er nicht den erfolderlichen Durchfluss. Das Ventil aus dem M3 3.2 scheidet ganz aus. Die einzige Möglichkeit dieses Ventil zu benutzen, wäre die Anhebung des Kraftstoffdrucks auf 5bar (mit dem Regler aus dem E39M5). Ob das die Benzinpumpe des E34 auf Dauer leistet? Vorläufig bleibt also nichts anderes übrig, als die Düsen von Lucas weiter zu nutzen.



  • Gut gemessen. Zwischen dem 3.6er und dem 3.8er Ventil liegen bei deiner Messreihe immer ein Unterschied von knapp 8%. Das zeigt, dass deine Messungen und auch die Hochrechnungen auf andere Drücke stimmig sind. Das Ganze macht also in Summe ein vertrauenswürdigen Eindruck. Auf der anderen Seite würde aber die Lambda-Regelung eine Differenz von knapp 8% ausgleichen können.
    (Üblicher Verstellbereich der Lambda- Regelung beträgt +/- 25 %). Dennoch würde ich einen Wechsel der Ventile nicht empfehlen, da man so die Mittellage der Lambda-Regelung verschiebt.(Funktioniern müsste es aber !)
    Interessant ist nur, dass laut Teilekatalog beim 3.6er sowohl das Bosch-Ventil (Nr.13641310641) als auch das Lucas Ventil (13641317440) gleichberechtigt freigegeben sind. Das Lucas Ventil steht unter der gleichen Teilenummer auch beim 3.8er drin.


    Gruß
    Ekkhardt

  • Zitat von Chewbacca

    Wollte nur ma ein "Vielen Dank" für die tolle Testreihe und den Aufwand in den Raum werfen. :D


    Keine Ursache! Mich hat das Thema sehr interessiert. Zeit und Equipment waren auch kein Problem. Nur das Ergebnis war ein wenig ernüchternd. Man kommt wohl nicht um die Lucas-Düse rum. Deshalb habe ich auch gestern einen neuen Satz geordert -> 676€ :eek:



    Zitat von Twins

    Um welche ESV hadelt es sich beim 3,2 liter ?
    Die vom E36 oder E46 M3 ?


    Stammen aus einem E36 M3 3,2. Wurden aber anfangs auch im E39 M5 verbaut. Im M5 wird dieses Ventil übrigens mit 5bar angesteuert. Bosch-Nummer ist 0 280 150 792.



    Zitat von Ekkhardt

    Gut gemessen. Zwischen dem 3.6er und dem 3.8er Ventil ...


    Die Lambda regelt nur unter Teillast. In diesem Bereich läuft der 3.8er wahrscheinlich auch mit den Bosch-Ventilen sauber. Allerdings könnte es bei Volllast eng werden. Da regelt die Lambda nicht mehr. Das Gemisch wird wohl zu mager. Umgekehrt ist es wohl kein Problem. Ein etwas fetteres Gemisch dürfte nichts ausmachen. Daher kann die Lucas-Düse im 3.6er gefahren werden.

  • Also auch noch ein Dankeschön von mir! Der "Flaschentest" hat mich doch erheitert :mrgreen: :mrgreen:


    Zitat von Jochen_SB

    Umgekehrt ist es wohl kein Problem. Ein etwas fetteres Gemisch dürfte nichts ausmachen. Daher kann die Lucas-Düse im 3.6er gefahren werden.

    Nun, ich wüßte einige, die etwas empfindlich reagieren würden, wenn der M5 dann ein Abgasverhalten wie ein Diesel an den Tag legt ;)


    Gruß,


    Martin

  • Zitat von JudgeMan

    Nun, ich wüßte einige, die etwas empfindlich reagieren würden, wenn der M5 dann ein Abgasverhalten wie ein Diesel an den Tag legt ;)



    Wegen dem Schwarzrauch? Der lässt sich doch über die Stellung der Schablone minimieren. So habe ich es zumindest aus der von Oldie geposteten Anleitung entnommen. BMW hat es letztendlich freigegeben.



    Zitat von JudgeMan

    Also auch noch ein Dankeschön von mir! Der "Flaschentest" hat mich doch erheitert :mrgreen: :mrgreen:


    Die Flaschen waren nur eine Notlösung. Wir hatten es zuerst mit Getränkebechern versucht. Aber die haben sich mit dem Benzin nicht so gut vertragen... :)

  • Vielleicht wären doch die 3.6er Ventile + dieses Power-Boost-Ventil eine Option ?


    Zumindest kann man damit die Durchflußmenge auf die Gewünschte anpassen.


    169,00 PBV
    39,00 mechan. Kraftstoffdruckanzeige
    550,00 6 ESV M5 3.6
    ______________________


    758,00 €


  • Mal ne Frage: ich hab ein klein bisschen Raucherscheinungen. Der :lol: hat schon Alles versucht, das wegzukriegen, das mit der Duse ist mir neu. Ausserdem haben die Dusen 280tkm drauf. Kann ich das Bild vom Oldie
    auch 1 : 1 ubernehemen?. D.h. was auf dem diagramm oben ist, ist auch in der Ansagbrucke oben? War ja eigentlich logisch, aber man weiss nie.

  • Zitat von Jochen_SB

    Die Lambda regelt nur unter Teillast. In diesem Bereich läuft der 3.8er wahrscheinlich auch mit den Bosch-Ventilen sauber. Allerdings könnte es bei Volllast eng werden. Da regelt die Lambda nicht mehr. Das Gemisch wird wohl zu mager. Umgekehrt ist es wohl kein Problem. Ein etwas fetteres Gemisch dürfte nichts ausmachen. Daher kann die Lucas-Düse im 3.6er gefahren werden.


    Richtig und doch falsch. Natürlich regelt die Lambda-Regelung in der Vollast nicht, aber wie bereits gesagt in der Teillast. Die dort festgestellten Abweichungen (in diesem Fall von 8 %) werden aber adaptiert und kommen dann auch in den Bereichen, wo die Lambda-Regelung nicht arbeitet, also auch in der Vollast, zur Anwendung !
    Gruß
    Ekkhardt

  • Zitat von Ekkhardt

    Richtig und doch falsch. Natürlich regelt die Lambda-Regelung in der Vollast nicht, aber wie bereits gesagt in der Teillast. Die dort festgestellten Abweichungen (in diesem Fall von 8 %) werden aber adaptiert und kommen dann auch in den Bereichen, wo die Lambda-Regelung nicht arbeitet, also auch in der Vollast, zur Anwendung !
    Gruß
    Ekkhardt


    äh sorry, verstehe ich gerade nicht ganz. Könntest Du es vielleicht nochmal mit anderen Worten beschreiben? :mrgreen:


    Du meinst damit, daß der Korrekturfaktor der Lambdasonde im Vollastbereich die Einspritzdauer beieinflussen kann/tut?


    Gruß
    Dirk

  • Zitat von Dirk

    äh sorry, verstehe ich gerade nicht ganz. Könntest Du es vielleicht nochmal mit anderen Worten beschreiben? :mrgreen:


    Du meinst damit, daß der Korrekturfaktor der Lambdasonde im Vollastbereich die Einspritzdauer beieinflussen kann/tut?


    Gruß
    Dirk


    Genau so ist es ! Wenn in der Teillast festgestellt wird, dass die Vorsteuerung um x % danebenliegt, wird dieser Wert adaptiert (gelernt) und sämtliche Einspritzwerte um diesen Betrag korrigiert. Das betrifft sowohl den Start, den Warmlauf als auch die Vollast. (In diesen Fällen gibt es keine Lambda-Regelung).
    Dieses Vorgehen dient dazu, Toleranzen der Bauteile (HFM und auch Einspritzventile) auszugleichen.
    Was man natürlich nicht machen darf ist ein Mischverbau verschiedener Einspritzventile, da dann die Zylinder mit stark unterschiedlichem Lambda laufen würden. Das dürfte aber wohl jedem klar sein.


    Gruß
    Ekkhardt

  • Zitat von Ekkhardt

    Genau so ist es ! Wenn in der Teillast festgestellt wird, dass die Vorsteuerung um x % danebenliegt, wird dieser Wert adaptiert (gelernt) und sämtliche Einspritzwerte um diesen Betrag korrigiert. Das betrifft sowohl den Start, den Warmlauf als auch die Vollast. (In diesen Fällen gibt es keine Lambda-Regelung).
    Dieses Vorgehen dient dazu, Toleranzen der Bauteile (HFM und auch Einspritzventile) auszugleichen.
    Was man natürlich nicht machen darf ist ein Mischverbau verschiedener Einspritzventile, da dann die Zylinder mit stark unterschiedlichem Lambda laufen würden. Das dürfte aber wohl jedem klar sein.


    Gruß
    Ekkhardt



    Dass die DME bei zu magerem Gemisch die Dauer der Einspritzung anpasst und für die Zukunft übernimmt, ist klar. Sonst würde er mit anderen Düsen ja überhaupt nicht vernünftig laufen. Mir ist aber nicht klar, wie weit die DME hier nachregeln kann. Es steht ja für eine Einspritzung immer nur ein gewisses Zeitfenster zur Verfügung. Es ist also fraglich, ob bei Volllast und geringerer Durchflussmenge dieses Zeitfenster ausreichend ist.

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