Bremse II

  • @AJ:
    Ganz einfach:
    Bremssattelgehäuse M5 3,6 links: 34 21 1 160 399 (ab 10/89)
    Bremssattelgehäuse E32 750i links: 34 21 1 160 399 (ab 01/90)


    Daher gibt es keine Probleme ;)
    Ist ja die gleiche Bremse an der Hinterachse ...

  • Zitat von Unregistered

    Es hat durchaus etwas mit der Menge der Bremsflüssigkeit zu tun!


    Da sich Flüssigkeiten bekanntlich nicht komprimieren lassen, werden sie vom herein gedrückten Geberzylinder verdrängt. Bei dem Nehmerzylinder werden durch den Pedaldruck dann die Bremskolben heraus gedrückt.
    Je größer die Fläche und das Volumen der Kolben dann ist, desto kleiner ist deren Hub. Daraus folgt dann, dass die 4 und Mehrkolbensättel (wenn sie in der Summe dann eine größere Arbeitsfläche und Volumen haben) weniger stark auf die Scheibe drücken.
    Die Folge davon ist, sollte eine unpassende, bzw. wenn die Serienbremse hinten noch montiert ist: Das Fahrzeug überbremst.


    Sollten die Volumenverhältnisse nicht ganz präzise auf das Fahrzeug (vorne/hinten) abgestimmt worden sein gibt es Probleme mit dem Verhalten der Bremsanlage.
    Man kann zwar die Bremskraftverteilung auch mit einem Bremskraftregelventil einstellen, doch ist das a) nicht straßenzugelassen und b) würde ich so etwas nur bei einer perfekt funktionierenden/eingestellten Anlage einbauen.



    Hallo !


    Ich kann nur nochmal schreiben es ist falsch. Es hat nichts mit der Menge der Bremsflüssigkeit zu tun. Es wird auch keine Bremsflüssigkeit verdrängt.
    Wenn man das Bremspedal betätigt, überfährt der Kolben im Geberzylinder die Ausgleichsbohrung zum Vorratsbehälter. Ab diesem Zeitpunkt ist die Bremsflüssigkeit in dem Bremssystem abgeschlossen. Der Druck breitet sich dann gleichmäßig nach allen Seiten aus. Es kann also keine Flüssigkeit verdrängt werden, wo soll sie denn hin?
    Der Kolben im Bremssattel bewegt sich nicht (nur minimal um den Betrag den der Bremsbelag bei einer Bremsung verschleißt). Reibungskraft ist Anpresskraft mal Reibbeiwert. Wenn Du nicht Bremst hast Du (fast) keine Anpresskraftraft und daher keine Reibungskraft gleich Bremskraft. Wenn Du nun die Bremse betätigst bewegt sich der Kolben nicht, sondern Du erhöhst die Anpresskraft und damit die Reibungskraft.
    Druck ist Kraft pro Fläche, daraus folgt Kraft ist Druck mal Fläche. Wenn die/der Kolben einer anderen Bremsanlage nun eine größere Fläche haben, hast Du, bei gleichem Druck, eine stärkere Kraft und damit eine größere Reibungskraft gleich Bremskraft.
    In all diesen Gleichungen kommt kein einziges mal der Weg oder das Volumen (Bremsflüssigkeitsmenge vor) daher hat es nichts mit der Menge der Bremsflüssigkeit zu tun.
    Ich Denke sogar, dass mehr Bremsflüssigkeit nicht schlecht ist da mehr Flüssigkeit auch mehr Wärme aufnehman kann, d.h. die Bremsflüssigkeit kommt später zum Kochen.
    Was die Bremskraftregler betrifft war ich eigentlich bis jetzt der Meinung die hätte jedes Auto eingebaut. Damit man die (Brems-)Kraft an der Hinterachse auf jeden fall kleiner hält als an der Vorderachse. Aber das weis ich nicht sicher und deshalb kann es auch gut sein, dass die Hersteller das über die Bremskolbengrößen an der Vorder- und Hinterachse einstellen. Dann würde aber bei einem Bremsenwechsel an der Vorderachse eher auch diese blockieren als die Hinterachse was ja unkritischer ist.


    Grüße
    Christian

  • Sie werden eben herausgedrückt. Wenn der Mehrkolbensattel aber ein höheres Volumen als der Schwimm-, Einkolben-, oder Wasauchimmer- Seriensattel verfügt, wird dieser eben weniger weit, bzw. mit weniger Druck, herausgedrückt.


    Eine nettes Beispiel hier (Funktionier aber leider nur im IE)

  • Hallo !


    Du weißt schon das das eine übertriebene Darstellung ist :) ?
    Wenn wir es wirklich ganz genau betrachten wird der bremskolben doch ein winzig kleines Stück herausgedrückt. Dies ist bedingt dardurch, dass im Inneren der Bremszylinderbohrung ein Dichtring sitzt. Dieser hat einen Rechteckigen Querschnitt und verspannt sich beim Bremsen leicht. Nach lösen der Bremse wird wird der Kolben dadurch ein winziges Stück wieder zurückgezogen, um zu gewährleisten, dass wirklich keine Bremskraft ausgeübt wird.
    Aber nochmal wenn der Kolben ausgefahren ist und an der Bremsscheibe anliegt ist eine weitere Bewegung nicht möglich. Dann ziehen die von mir genannten Gleichungen wieder.
    Auf diesem winzig kleinen Stück, ich glaube nichtmal das das noch hundertstel Milimeter sind, hast Du recht. Da ist theoretisch dann ein längerer Bremspedalweg festzustellen.


    Grüße
    Christian

  • Und möglicherweise ist zum Zurücklegen dieses Weges ein höherer Pedalweg nötig als bei der Serienbremse. Ergo überbremst das hinten weil vorne dann zu schwach gebremst wird -> Bremskraftverteilung muss irgendwie wieder angepasst werden.


    OT: Beim Golf III Variant muß man das sogar beim Fahrwerkswechsel tun, so anfällig kann das Zusammenspiel der Bremsen VA/HA sein.

  • Das ist falsch. Wenn du vorne eine Mehrkolben rein machst, dann hat er vorne mehr Bremsleistung.
    Im KOMPLETTEN System ist der gleiche Durck, wenn man feste auf das Bremspedal drückt! Wir halten fest: Überall gleicher Druck!
    F=pxA Also die Kraft, die auf den BRemsbelag wirkt ist das Produkt aus dem Druck im Bremssystem und der Fläche der gesamten Kolbenfläche.
    Verdoppelst du also die Kolbenfläche, so wird auch die Kraft verdoppelt.


    Ich dies auch auf meinem M3 Beispielhaft testen können. 50 Runden Nordschleife bin ich mit der normalen Bremse gefahren. Die hat des öfteren hinten überbremst.
    Nachdem ich dann vorne eine große Bremsanlage montiert hatte, war dies dann weg.


    Wie gesagt. Das ist ganz einfache Physik: F= P x A



    MfG Tim

  • Zitat von M5-Tim

    Das ist falsch. Wenn du vorne eine Mehrkolben rein machst, dann hat er vorne mehr Bremsleistung.


    Es ist nicht falsch, sondern ein Erfahrungswert. Und wenn Du der festen überzeugung bist, dass das nicht stimmen kann - warum auch immer - so nehme ich meine Aussagedes Friedens willen zurück.
    MEiner meinung nach ist ein Bremssystem etwas, bei dem man sich technische Änderungen genaustens überlegen sollte. Nicht umsonst verkauft Mov'it ein "Spezialangebot" für den E39 M5.
    Auch ist die Längenausdehenung der Kolben - auch wenn sie im hundertstel Bereich liegt, eine Größe ist, die nicht unterschätzt werden darf!


    Und nur ein Mehrkolbensattel garantiert nicht automatisch eine höhere Bremsleistung, von den Klötzen hängt auch noch einiges ab.


    Fakt ist, daß der gute Mann sein Problem nur durch die Montage von ATE-Bremsklötzen (kleinerer Reibwert) hat lösen können. Also, warum sollen dann Mehrkolbenanlagen per Definition besser Bremsen? Da hängen zu viele Faktoren davon ab - alle kenne ich nicht, aber so mögen mir doch ihr Profis die zu 100% stimmige Erklärung dafür liefern!

  • Schon ganz gut durchgeblickt, euch trennen nur akademische Betrachtungsweisen. :!:
    So, und nun mischt ABS noch mit rein. Bringt das Thema doch mal auf einen gemeinsamen Nenner und ab in Tipps + Tricks (kleiner Arbeitskreis über PN). Ergebnis stellt ihr uns hier vor. Fänd ich echt Klasse, wäre doch mal was konstruktives. :idea:


    Bilder steuere ich bei.


    Oldie

  • Ok, der Satz war nicht ganz durchdacht. Ein Mehrkolbensattel hat nicht immer Mehrbremsleistung. Und es ist auch GANZ klar, das ein anderer Bremsbelagsatz ein anderes Verhalten aufweist!
    Das mit der Tieferlegung was du ansprichst hat aber wenig mit der Bremsanlage zutun. Wenn du das Auto vorne genauso tief wie hinten machst, dann kannst du eigentlich das Verhältnis so lassen. Nur die meisten haben ein Keilfahrwerk womit sich dann die Bremsleistung mehr nach vorne verlegt, wodurch dann die hinterachse, so wie es du beschrieben hast, überbremst. Das stimmt.


    In unseren Rennautos haben wir auch die Serienkolben drauf gepaart mit ATE Powerdisk und Pagid gelb. Das bremst auch gut und reicht.


    Hab irgendwie vergessen, wodrum es eigentlich in diesem Thread ging.
    Ist zu spät... ich geh auch erstmal schlafen :)



    MfG Tim

  • Zitat von M5-Tim


    Das mit der Tieferlegung was du ansprichst hat aber wenig mit der Bremsanlage zutun. Wenn du das Auto vorne genauso tief wie hinten machst, dann kannst du eigentlich das Verhältnis so lassen.


    Das stimmt vielleicht, wenn wir über Autos sprechen, nicht jedoch vom Golf [Blockierte Grafik: http://www.e34m5.de/board/images/icons/icon12.gif] [Blockierte Grafik: http://www.e34m5.de/board/images/icons/icon10.gif]


    Es handelt sich dabei um eine 30/30 Tieferlegung beim G3 Variant. Der gehört (noch) der Freundin, wird demnächst aber "entsorgt"
    Und das mit dem Bremskraftverteiler einstellen steht tatsächlich so im Gutachten, Fahrwerk ist von Sachs, also nicht unbedingt das Billigste ....


    Zitat


    In unseren Rennautos haben wir auch die Serienkolben drauf gepaart mit ATE Powerdisk und Pagid gelb. Das bremst auch gut und reicht.


    So etwas ähnliches kommt im Frühjahr auf meinen is. Tüv hat er jetzt (Sonderabnahme, hat im Spätsommer neue Scheiben & Beläge VA/HA bekommen) und Serienbremsen reichen über den Winter gerade noch so ...[Blockierte Grafik: http://www.e34m5.de/board/images/icons/icon12.gif]


    ATE mag ich nimmermehr. Warum steht auf diesem Fax :fuck: :fuck:
    Es tut mir ja sehr Leid, daß ich die wirklich interessanten Stellen hab löschen müssen, allerdings kann ich so viel verraten, daß das Ganze durch ein sehr hohes Tier bei ATE so freigegeben worden ist und bei einem Bekanntwerden sicherlich personelle Umstrukturierungen im Hause ATE stattfinden würden. Allerdings kenne ich den, der das Fax bei Henke unterschrieben hat - war auch kein niederer Dienstgrad.


    Zitat


    Hab irgendwie vergessen, wodrum es eigentlich in diesem Thread ging.
    Ist zu spät... ich geh auch erstmal schlafen :)


    Jemand wollte unbedingt Brembos auf seinem M5 [Blockierte Grafik: http://www.e34m5.de/board/images/icons/icon12.gif]


    Gruss


    Martin

  • Zitat von Mad1980

    Ist aber sehr teuer gewesen.
    Damals hat uns ne Compoundbremsanlage mit neuwertigen Scheiben und Belägen vom E34M5 500 EUR gekostet und da war alles rundum dabei, also vorne + hinten.


    Hmm ... Naja, hätte dazuschreiben sollen, inkl. Einbau!


    Eine Compoundbremsanlage wollte ich auf keinen Fall!


    Harry :cool:

  • Zitat von Unregistered

    Weil sowas teurer ist und auch nicht unbedingt mehr bringt.
    Wer Gewicht sparen will, kann sich ja immer noch leichtere Felgen kaufen ;)


    Richtig!



    Zitat von Mad1980


    Eigentlich wollt ich von Harry wissen, wieso er keine Compoundbremse wollte....


    Hi Mad !

    Unregistered hat es schon geschrieben, mir sind die zu teuer und außerdem hat der Kons die auch drin! :mrgreen:
    oder nicht?
    Und der jammert ja auch nur rum, daß sie "nix taugen"! :rolleyes:


    Harry

  • Zitat von M6-Harry

    und außerdem hat der Kons die auch drin! :mrgreen:
    oder nicht?
    Und der jammert ja auch nur rum, daß sie "nix taugen"! :rolleyes:


    Ich jammer nicht rum!! Und ich werde noch so lange an der beschissenen Bremse laborieren bis ich garkeinen Ausweg mehr sehe. Momentan flattert sie nur ganz leicht beim leichten Bremsen, und macht ansonsten ganz furchtbar hässliche Geräusche, aber die Bremsleistung ist nach wie vor top. Der Mist an der Compoundbremse ist halt, daß sie sich nach der ersten Gewaltbremsung einfach krummbremst, aber ich werde ihr das schon noch austreiben.
    Im Vergleich dazu ist die Alpina BiTurbo Bremse spitzenmäßig auf dem touring - allerdings weiß ich da nicht wie es mit der Dauerhaltbarkeit bei meiner Fahrweise aussieht.


    Konstantin

  • Zitat von MrFreezer

    ok, wie es scheint: keine compound-bremse für dem ingo sein touring... :)


    Mein reden: Bevor ich den Ursachen bei meiner Bremse nicht auf die Spur gekommen bin und sie behoben habe würde ich auch niemandem zur 345er Bremse raten:
    1. Die Serienbremse vom M5 ist in 99,9% der Fälle ausreichend, wie man an Hermann's und Dominik's Ms sehr gut sehen kann
    2. die 345er ist für die gebotene Leistung einfach zu teuer - für das Geld kann man auch gebrauchte Porschekomponenten kaufen, bzw wenn man noch etwas drauflegt die schöne neue 342er MovIT wie Dick sie fährt.
    3. es gibt meines Wissens keine 3rd Party Bremsbeläge für die 345er - also auch keine Renn- oder Sportbeläge
    4. wer Probleme mit seiner Bremse hat bremst in 90% der Fälle falsch (hat Oldie ja schon so schön beschrieben)


    Achja: wer bei Autobahnbremsungen, mit einem "alten" Auto wie dem unseren, Probleme mit der Bremsleistung oder Überhitzung hat sollte sich zuallererst seine Bremsanlage genauer anschauen:
    - Bremsflüssigkeit nicht messen, sondern tauschen (damit wird der ganze Dreck der Vorbesitzer mal aus den Leitungen gespült)
    - Bremsbeläge prüfen auf ungleichmäßige Abnutzung oder Überhitzungsspuren
    - Gängigkeit der Bremskolben prüfen - bzw am besten gleich raus damit, die ganze Suppe aus den Sätteln raus (ihr werdet euch evtl wundern was da für Dreck drin ist) und die Sättel mit einem neuen DIchtungssatz versehen (natürlich nur wenn die Kolben ohne Riefen und Kratzer sind - sonst Kolben und evtl auch Sattel gleich wegwerfen)


    Bei all dem nicht die hintere Bremse vernachlässigen: Beim alltäglichen Bremsen macht zwar eine defekte HA Bremse fast keinen Unterschied, aber bei Höchstbelastung darf die VA Bremse auch das mitübernehmen was eigentlich für die HA Bremse gedacht war - die CHancen einer Überbelastung/Überhitzung steigen also.


    Konstantin


    Konstantin

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