Der Plan, Batterie Leersaugen und dann kann man den Pin benutzen ... das funktioniert nicht. Wäre auch fatal, aus Sicht eines Diebes müßte der nur einen Schraubendreher durchs Bodenblech in die Batterie rammen und leerlaufen lassen ...
Es ist so, wenn die Verriegelungssperre am ZV-Motor aktiviert ist, dann ist der Motor mechanisch verriegelt. Nur die Spannungsumkehr am richtigen Eingang des Motors kann das aufheben. Häufiger geht bei den ZV-Motoren nur diese Verriegelungssperre kaputt (der elektrische Teil ... eine Spule brennt durch, oder die Mechanik verklemmt), das geht bei der betroffenen Tür dann gerne mal mit der Zerstörung der Türpappe einher ... man will ja herankommen.
Jetzt ist ab den Baujahren mit der E36-Zentralverriegelung (ab 09/1991) die Funktion "Zentralsichern" (also das Aktivieren der Verriegelungssperre) in der Form verändert worden, daß bei jedem Zuschließen diese immer aktiviert wird. Bei den Baujahren vorher geschah dies nur, wenn man den Schlüssel um 90° gedreht hat (also nicht nur "Zutasten" über die 45° Stellung).
Es muß auch bedacht werden, daß beim Einsatz einer Fernbedienung in aller Regel das Zentralsichern immer aktiviert wird, sowohl bei Originalen als auch bei Fremdfabrikaten.
Gegen das "Zentralsichern" hilft also nur die Entriegelung an den Schlössern der Fahrer- und/oder Beifahrertür. Meines Wissens gab es da aber auch baujahresabhängige oder modellbezogene Unterschiede ... nicht immer war diese Funktion auch an der Fahrertür vorhanden, sondern teilweise eben nur an der Beifahrertür. (Wer hier genauere Informationen hat, darf gern berichtigen/ergänzen/präzisieren).
Diese "Entriegelung" macht eigentlich nichts anderes, als zeitweise den ZV-Stellantrieb vom Türschloßmechanismus mechanisch abzukoppeln ... damit dadurch die Blockierung der Sperre umgangen werden kann ---> Tür läßt sich öffnen.
Meine Untersuchungen an etwa 5 Türschloßeinheiten ... allerdings alle vor Baujahr 09/1991 ... ergaben, daß dieser Mechanismus zwar nicht sehr kompliziert, jedoch im Alter anfällig ist. Vor allem Mangelschmierung, teilweise Korrosion durch (Schwitz)Wasser, teilweise mechanische Abnutzung verursachen eine Schwergängigkeit, die es dann unmöglich macht diesen Rettungsanker zu benutzen.
Die beste Methode, diese Mängel zu minimieren, wäre ein regelmäßiges Benutzen der Entriegelung. Dadurch wird das Fett in der Einheit verteilt, Wasser ausgedrückt, beginnende Korrosion beendet. In den meisten Fällen dürfte das aber schon zu spät sein. Es hilft nur, das ganze Türschloß auszubauen (also die ganze Türgriffeinheit) und den Mechanismus zu überholen, besser noch zu ersetzen. Die Kosten für die Ersatzteile liegen zwischen 25 und 45 €, je nach Ausführung. Im angehängten Bild braucht man also den ganzen Satz 2 ... die kritischen Teile habe ich rot eingerahmt.
In diesem Zusammenhang empfiehlt es sich, vor allem bei der Fahrertür und hier bei Fahrzeugen, die häufig mit dem Schlüssel bedient werden, auch gleich den Satz 3 mit zu erneuern. Unter Vorlage des Fahrzeugscheins und Personalausweises sollte der Satz 3 (jeweils passend zur Fahrgestellnummer) beim örtlichen BMW-Händler käuflich zu erwerben sein. Im Satz 3 ist dann die Zylindereinheit analog mit codierten Schließblättchen zu bestücken wie am alten Zylinder. Hinterher hakelt ein solches Schloß dann nicht mehr. Kosten liegen hier auch bei 25 - 45 €, je nach Ausführung.
In selteneren Fällen ist bereits die Passung im Teil 1 beschädigt, sodaß der Schließvorgang hakelig bleibt. Sieht man aber leider erst nach dem Zerlegen. Wenn es so ist, recht teuer: 170 - 190 € (allerdings inclusive Satz 2 und 3, passend auf den Fahrzeugschlüssel montiert).
Es ist allerdings nicht jedermanns Sache, das Türschloß dann in seine Einzelteile zu zerlegen und den Satz 2 oder 3 auszutauschen. Die Einzelteile sind unter Vorspannung gehalten, durch die Federn ... ein kleiner Bolzen muß aus-/eingetrieben werden. Für einen mittelmäßig begabten Selbstschrauber aber machbar, alternativ kann das auch ein Schließanlagentechniker.