s38b36 zerlegen - zusammenbau - synchronisieren?

  • da der e34 den ich kaufte total am ende ist, hab ich mich entschloßen diesen komplett zu revidieren. habe schon öfters s38 motoren neu eingelagert und gedichtetn, nur über die EDK hab ich mich noch nie rübergetraut. will diese zerlegen, reinigen, optisch natürlisch wieder schick machen. aber ich stell mir den zusammenbau und die synchronisation der klappen sehr schwer vor. gibts da anleitungen und von euch tips/tricks zu diesem thema?

  • Ich habe diese Arbeit erst kürzlich gemacht. Das ist leichter, als man denkt.


    Zuerst die Bowdenzüge und den Sammler demontieren. Nun schraubst du die 3 Druckstangen unten an den Drosselklappen ab (selbstsicherne Mutter M5) und hängst sie aus. Dann schraubst du die 3 Betätigungshebel an der Welle ab (Passchraube, 2 Form-Beilagscheiben, Beilagscheibe und selbstsichernde Mutter M5). Nun kannst du die Welle nach vorn herausziehen und alle Kleinteile absammeln. Am Besten die Reihenfolge der Montage vorher mit einer Digicam festhalten.


    Die Plasteabdeckung über den Steckern der ESV abbauen, etwa 6 schwarze Spreiznieten seitlich herausziehen. Dann die Klammern an den Steckern demontieren, ist ein bissl fummelig. Sind alle 6 Klammern weg, E-Kanal nach oben abziehen und Richtung Windschutzscheibe weglegen.


    Jetzt das Einspritzrohr abschrauben. Zuerst die beiden Druckanschlüsse vorn und hinten (dabei die Anschlußrohre nach unten heraushebeln). Hier mit etwas Sachverstand vorgehen, damit die Anschlußrohre und Befestigungslaschen nicht verbogen werden. Nun die beiden Befestigungsschrauben des Rails an der EDK abschrauben und die ESV einzeln, von vorn beginnend, aus der EDK heraushebeln.


    Nun ist jede DK noch mit 3 Muttern am Kopf festgeschraubt, diese lösen, ein wenig Ruckeln und man hält das Teil in der Hand. Auch hier von vorn beginnen, erstmal alle 3 Klappenpaare lösen. Sind sie lose, die vordere und mittlere Klappe anheben, bis die vordere Klappe von den Stehbolzen kommt ... dann nach vorn wegnehmen (und dabei so das Verbindungsrohr aushängen). Analag bei den beiden verbliebenen Klappenpaaren vorgehen.


    Der Einbau in genau umgekehrter Reihenfolge. Es muß nichts beachtet oder justiert werden, die Klappen sind mit Paßhülsen am Kopf befestigt. Eine jede ist auch anders, man kann sie nicht vertauschen.


    Zu erneuern wären:


    - 3 x Dichtungen (Klappen/Kopf) ~ 4 €/Stk.
    - 4 x 0-Ringe der beiden Verbindungsrohre ~ 1.50 €/Stk.
    - 14 x 0-Ringe (je 2 x ESV und 2 x Druckrohre) ~ 2 €/Stk.
    - 6 x neue gelbe Kappen für die Drosselschrauben ~ 2 €/Stk.
    - ggf. 8 x neue Verschlußkappen für Unterdruckanschlüsse (je nach Zustand) ~ 1 €/Stk.


    Die beiden Unterdruckschläuche am 3. DK-Paar (das mit der Gasbetätigung), welche auf das Rückschlagventil münden, waren bei mir steinhart, rissig, spröde. Auch das Rückschlagventil selber sah äußerlich sehr dünn und abgenutzt aus. Sollte man vor der Montage der DK erneuen, weil diese beiden Schläuche (aus Platzgründen) mit Einohrschellen befestigt werden, im angebauten Zustand kommt man mit der Preßzange nicht mehr heran.



    Ich habe dann die Drosselschrauben herausgedreht und gereinigt. Die Kanäle in den Klappen mit Preßluft ausgeblasen. Weiter habe ich die Klappen nicht demontiert, ist unnötig. Nun geht es an die Reinigung. Wenn man eine technische Spülmaschine hat, ist das sicherlich prima. Ich habe sie zuerst in den Geschirrspüler gelegt und mit einem normalen Geschirrtab bei 65°C einmal durchgewaschen. Das entfernt alles Ölige und Fettige. Nun zeigt sich, das zumeist der alte, vergilbte Motorschutzlack die Klappen dreckig erscheinen läßt. Also mit Abbeizer der Marke Grüneck eingepinselt (auch innen auf die Ölkohle), drei Stunden in Frischhaltefolie eingewickelt, Produkt wirken lassen und hinterher mit dem Kärcher abgestrahlt. Den Abbeizer satt und dickschichtig auftragen, dann reicht auch ein Anwendungsgang. Die Klappen erstrahlen wieder in einem Glanz, den sie zur Auslieferung wohl nie hatten.


    Den verbliebenen Rest der Ölkohle, vor allem an den Flächen des Lichtspaltes, habe ich dann händisch mit Aceton wegreiben können. Am Ende des Durchganges habe ich dann die Lager der Klappen selber leicht geölt und die Lager der Betätigungswelle gefettet, damit sich bis zur Wiederinbetriebnahme kein Rost bilden kann.


    Die Synchronisierung nach dem Zusammenbau ist dann hier beschrieben: http://www.e34m5.de/board/showthread.php?t=1628


    Wenn du dir ordentlich Mühe gibst, kann das dann so aussehen:


    [Blockierte Grafik: http://www.fuchs-suck.de/ralvieh/m5_2/DSC01410.JPG]


    [Blockierte Grafik: http://www.fuchs-suck.de/ralvieh/m5_2/DSC01411.JPG]


    [Blockierte Grafik: http://www.fuchs-suck.de/ralvieh/m5_2/DSC01425.JPG]


    [Blockierte Grafik: http://www.fuchs-suck.de/ralvieh/m5_2/DSC01426.JPG]


    [Blockierte Grafik: http://www.fuchs-suck.de/ralvieh/m5_2/DSC01488.JPG]


    [Blockierte Grafik: http://www.fuchs-suck.de/ralvieh/m5_2/DSC01493.JPG]


    [Blockierte Grafik: http://www.fuchs-suck.de/ralvieh/m5_2/DSC01499.JPG]


  • Hallo Ralvieh,
    was hast du für einen tollen Lack auf Deinem Ventildeckel bzw. Schaltsaugrohr? Sieht total klasse aus!!!
    Gruß Thomas

  • hallo!


    vielen dank für deine erklärung!


    also EDK hab ich heute demontiert. ich hab einfach mal gehört wie kompliziert es sein soll. :)


    aber wenn wirklich nicht schwer ist, werd ich mich daran wagen. soll ich die drosselklappen anschreiben, das jede wieder genau da hinkomt wo sie gehört? so in dem stil von pleuel auf KW

  • Braucht man nicht anschreiben. Wie schon erklärt, ist eine jede anders ... betrachtet man z.B. nur mal die Verbindungsrohre, da hat eine Klappe 2 Löcher (die in der Mitte) und die anderen haben jeweils rechts oder links nur eins. Und der Rest sitzt eben in Paßhülsen.



    Thomas, die Farbe nennt sich "Wrinkle Plus" von VHT, ein amerikanischer Hersteller. Wird dort an Harleys verwendet. Zu beziehen über http://www.eightball-custom.com ... genau hier: http://www.eightball-custom.co…%20%26%20Wartung%22/Lacke


    Hab ich noch kein einheimisches oder europäisches Produkt gesehen, das sich so sauber verarbeiten läßt und eine derartige Textur hervorbringt. Für einen Ventildeckel braucht man etwa 2.5 Spraydosen, für den Sammler 3. Wir haben es bei 45°C Raumtemperatur in der Lackierkammer aufgebracht und dann bei 95°C Raumtemperatur einbrennen lassen. Der Schrumpeleffekt zeigt sich dann etwa 30 Minuten nach dem Aufbringen. Am Ende ist die Farbe nicht ganz ausgehärtet, das passiert jetzt gerade beim Motorbetrieb. Nächstes Frühjahr werde ich dann die entsprechenden Stellen wieder blank schleifen und polieren, damit es wieder 100% original aussieht.





  • Hallo , ich bin auch gerade dabei meinen zu überholen!
    Wie hast du da die ganzen Aluminiumteile , Drosselklappenanlage usw. so sauber bekommen ??!?


    Gruß Klaus :gear:

  • Zitat von premium^prd

    Sieht schön aus, aber müsst Ihr alle immer die kompletten Post+Bildern zitieren???? :eek:


    Was hast Du dagegen - es sind doch schöne Bilder!


    Könnten auch im Museum ausgestellt sein! :D



    Harry

  • Jaja, das Auge fährt eben mit :mrgreen:


    Zitat von klaus

    Hallo , ich bin auch gerade dabei meinen zu überholen!
    Wie hast du da die ganzen Aluminiumteile , Drosselklappenanlage usw. so sauber bekommen ??!?


    Gruß Klaus :gear:


    Zu den Drosseln steht es in dem Text über den Bildern:


    Zitat von Ralvieh

    Ich habe dann die Drosselschrauben herausgedreht und gereinigt. Die Kanäle in den Klappen mit Preßluft ausgeblasen. Weiter habe ich die Klappen nicht demontiert, ist unnötig. Nun geht es an die Reinigung. Wenn man eine technische Spülmaschine hat, ist das sicherlich prima. Ich habe sie zuerst in den Geschirrspüler gelegt und mit einem normalen Geschirrtab bei 65°C einmal durchgewaschen. Das entfernt alles Ölige und Fettige. Nun zeigt sich, das zumeist der alte, vergilbte Motorschutzlack die Klappen dreckig erscheinen läßt. Also mit Abbeizer der Marke Grüneck eingepinselt (auch innen auf die Ölkohle), drei Stunden in Frischhaltefolie eingewickelt, Produkt wirken lassen und hinterher mit dem Kärcher abgestrahlt. Den Abbeizer satt und dickschichtig auftragen, dann reicht auch ein Anwendungsgang. Die Klappen erstrahlen wieder in einem Glanz, den sie zur Auslieferung wohl nie hatten.


    Den verbliebenen Rest der Ölkohle, vor allem an den Flächen des Lichtspaltes, habe ich dann händisch mit Aceton wegreiben können. Am Ende des Durchganges habe ich dann die Lager der Klappen selber leicht geölt und die Lager der Betätigungswelle gefettet, damit sich bis zur Wiederinbetriebnahme kein Rost bilden kann.


    Selbes Vorgehen so auch beim ZK, Zwischengehäuse, Wasserrohr (auf der Abgasseite) und Ventildeckel sowie Sammler. VD und Sammler werden dann wieder neu lackiert. Zum Kärchern muss man natürlich sämtliche Löcher verschließen, damit kein Wasser in den Motor eindringt.


    Thermostatgehäuse, Ölfilterflansch, Motorträger, Kettenkastendeckel, Wasserpumpe, Lichtmaschine ... werden mit 40-70 müh Glas bei 10 bar gestrahlt, das reinigt und verdichtet die Oberfläche, dadurch entsteht der seidige Effekt und zukünftig ist die Oberfläche resistent gegen Wasser, Benzin, Öl.


    Selbes Vorgehen und Ergebnis bei einem V12 (M70):


    [Blockierte Grafik: http://www.fuchs-suck.de/ralvieh/535/DSC02199.JPG]

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