Er war unsicher, wie das momentane Wetter, hätte er es gewusst, er hätte es nicht gemacht. Aber manchmal ist der Wunsch größer als die Vernunft.
Frisch gekauft, fast zu Hause angekommen schlug auch schon der Blitz ein, nein nicht in die Antenne, in den 5 Kolben. Es waren die 500 km Vollgas mit altem Öl, der schiefen Gemischeinstellung ganz zu schweigen von den notleidenden Ventilen und den porösen Keilriemen. Schließlich war man ja auf „Testfahrt“.
Naiv hatte er geglaubt was ihm der Verkäufer erzählte, alles gerade geprüft, super Maschine, braucht kaum Öl, alles Top.
Schon der dunkle Hinterhof, der Regen, der die Beulen tarnte, der ununterbrochen quasselnde Verkäufer hätten ihn stutzig machen müssen.
Nun, die Runde um den Block gab kein Anlass zu meckern. Das der Motor schon vorgewärmt war gefiel ihm sogar, war ja auch kalt draußen.
Wochen sind vergangen, was tun, von nix ne Ahnung aber davon viel, das waren auch nicht die besten Vorrausetzungen, aber man hat ja Freunde, so meint man.
Nach dem man sich im e34m5 Forum Schlau gemacht hat, war Aktion angesagt. Die Werkzeugkiste war gut gefüllt mit Hobel und Stecheisen, wichtiges wie Nägel, Laubsäge und Draht war auch vorhanden. Nun ja, ihr wisst wie weit man damit kommt.
Im Bauhaus, schnell nötiges Werkzeug eingekauft und eins, zwei, drei war der Motor zerlegt. Stolz wischte er sich das Öl vom T-Shirt.
Bestandsaufnahme war angesagt, mit Benzin wurden die Teile gesäubert, helles Entsetzen kam auf, Lagerfraß an allen Ecken und Kanten, der Motorblock hatte das dritte Übermaß, der Ventiltrieb war auch gestresst und eine Nockenwelle humpelte auf anderthalb Nocken.
So war denn bald bei eBay zu lesen:
1 Nockenwelle wenig gelaufen, günstig, kostet bei BMW 1300 Euro...
Schade...