Hallo,
alles was ich bislang zu diesem Thema geschrieben sah, waren Interepretaionen von mehr oder minder aussagefähigen sehr individuellen Erfahrungswerten.
Fakt 1) Nicht eine empirische Untersuchung ist jemals dabei gewesen.
Fakt 2) Das unten geschriebene kommt tatsächlich aus den "Quellen der Weisheit".
Weiser geht es gar nicht mehr.
Welchen Statements man sich also anschliessen möchte bleibt natürlich jedem selbst überlassen.
Hüte Dich nur vor denen, die Dir sagen wollen, welchen Statements Du Dich gefälligst anschliessen sollst.
Der nachfolgende Text ist eine Zusammenfassung, basierend auf Aussagen von Leuten, die seit vielen Jahren in der Motorenentwicklung bei grossen deutschen Automobilhersteller(n) sind und alle Details zum Thema Betriebsstoffe kennen.
Es ist aber nur ein kleiner Auszug!
Wer nach dieser Lektüre meint eine Öldiskussion führen zu müssen, dem ist nicht zu helfen.
Mehr gibt es zu diesem Thema nicht zu sagen (Viel Spass bei der Lektüre):
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laß mich noch kurz den Unterschied der verschiedenen Grundöl-Arten erklären:
Zuerst einmal werden in einer Raffinerie immer Mineralöle hergestellt.
Diese enthalten Ölmoleküle mit vielen unterschiedlichen Formen.
Und auch bei diesen gibt es verschiedene Qualitäten. Also bessere u. auch schlechtere.
Hydrocrack-Öle sind Mineralöle, welche in der Raffinerie noch etwas „nachgearbeitet“ werden.
Außerdem werden dafür schon mal die besseren Mineralöle verwendet.
In einem speziellen Verfahren werden dann die Moleküle noch etwas zurecht gebrochen („hydro-gecrackt“). Was aber nur so „P mal Daumen“ abläuft.
Bei den Synthetischen werden die Moleküle dagegen völlig auseinander genommen, u. dann wieder völlig neu „zusammengebaut“ (sehen dann ganz anders aus als vorher)!
Diese Grundöle haben grundsätzlich die höchste Qualität u. entsprechen schon am ehesten dem fertigen Schmierstoff.
U. sog. Teilsynthetische sind Mineralöle, wo man dem Grundöl noch einen Synthetik-Anteil beigemischt hat.
Am schlechtesten sind die rein mineralischen u. am Besten die rein synthetischen (= vollsynthetisch).
Die HC- u. teilsynth. Grundöle liegen irgendwo dazwischen. Ob nun HC o. teilsynth besser sind, kann man nicht pauschal sagen.
Hängt hier vor allem vom enthaltenen Additiv-Paket u. somit vom konkreten Produkt ab.
Der Herstellungs-Preis eines Motoröls hängt einmal vom verwendeten Grundöl, bzw. den Grundölmischungen ab,
wobei die vollsynthetischen Grundöle schon mal am teuersten sind. Dann vom enthaltenen Additiv-Paket,
an dem es liegt, ob es nur ein gutes, oder ein echtes Spitzenöl wird. U. dann natürlich noch von den Normen
u. vor allem Hersteller-Freigaben, welche für das konkrete Produkt beantragt werden. Jede Hersteller-Freigabe
auf der Öl-Dose verteuert das Motoröl, da jede den Schmierstoffhersteller einen schönen „Batzen“ Geld kostet.
Also, zweite Wahl eines mineralischen Grundöls, plus eines einfachen u. nicht so gutem Additiv.Paket = Billig-Baumarktöl!
Hochwertiges Vollsynthetik-Grundöl, plus modernes u. sehr leistungsfähiges Additiv-Paket = Spitzenöl!
Verfügt dieses dann noch über sehr viele (u. teure) Firmenfreigaben, kann es nicht allzu günstig verkauft werden,
da der Schmierstoff-Hersteller sonst draufzahlen würde.
U. was dieses "Performer" betrifft, so ist der Preis sogar sehr günstig, wenn es sich dabei wirklich um ein vollsynth. 0W-40er handeln sollte.
Muß aber gestehen, dass ich dieses nicht kenne.
Ist wohl deshalb so günstig, da es wahrscheinlich nicht das allerneueste u. teuerste Additiv-Paket enthält.
Dann hat es wohl auch nicht sehr viele Fimenfreigaben (u. vor allem nicht die ganz teuren von MB, BMW u. Porsche).
U. außerdem wird es dann noch ohne teuren Groß- u. Einzelhandel, sondern direkt übers IT vertrieben.
Wenn es aber wirklich ein vollsynth. ist, u. zumin. auch eine 502.00-Freigabe hat, kann es kein schlechtes sein.
502.00 = Leichtlauf-Öl mit gesteigerter Leistungsfähigkeit für VW-Benziner, u. für Deinen genau die richtige VW-Norm!
Wie schon gesagt kenne ich dieses nicht, aber wenn es wirklich ein vollsynth 0W-40er ist, dann sollte es zumin. schon mal besser, als die meisten HC u. teilsynth. sein!
Wechsel der Sorte:
Natürlich könnte man vom Castrol „GTX7 DYNATEC“ auf das „FORMULA RS RACING SYNTEC“ wechseln.
Das GTX7 ist ebenfalls nur eins der vielen HC-Öle.
Wenigstens enthält dieses aber ein modernes u. auch leistungsfähiges Additiv-Paket, wodurch es für die VW-502.00-Norm schon gereicht hat.
Insgesamt gehört dieses schon zu den besseren Motorölen. Ist aber kein Spitzenöl.
Formula RS:
Das „FORMULA RS“ ist dagegen ein Vollsynthetisches.
Die Frage dabei ist aber: Braucht man für den Alltagsbetrieb gleich ein vollsynth. 10W-60er.
Hätte man jetzt einen aktuellen M3, den Du öfters mal mit voll geöffneten Drosselklappen u. 8.000 U/Min über die Bahn hetzt, würde ich sagen ja!
U. zwar deshalb, weil dieser Motor dabei das Motoröl (mit 300Grad Kolbentemp. u. mit Drücken von rund 1.000bar !!! in den Pleuellagern) regelrecht „malträtiert“!
Wenn es sich um den „normalen“ GTI handelt braucht dieser so eins aber nicht!
Nicht mal wenn dieser öfters mit einem sehr „schweren“ Gasfuß betrieben wird.
Für einen GTI u. im Alltagsbetrieb, wäre z. B. das „Synthoil High Tech“ von Liqui Moly sogar noch besser (u. auch etwas günstiger)!
Ist eins der wenigen vollsynth. 5W-40er u. auch schon sehr temperatur-, druck-, scher- u. alterungsstabil.
Außerdem ist dieses auch beim winterlichen Kaltstart mehr als ausreichend dünnflüssig, aber trotzdem äußerst temperaturstabil.
Hält den Motor sehr gut sauber.
Bietet über das ganze Wechselintervall einen wirklich sehr guten Verschleißschutz,
u. setzt dem Motor aber trotzdem keinen unnötig hohen Widerstand entgegen (wie das beim 10W-60er der Fall wäre)!
Oder kurz gesagt: Vor allem beim Kaltstart u. auch im normalen Fahralltag ist das LM-Öl sogar besser. U. selbst bei
längerem Dauervollgas würde das 10W-60er nichts mehr bringen, da Dein Motor die noch höhere temperaturstabilität vom 10W-60er nicht benötigt.
Mit dem vollsynth. 5W-40er von LM würde selbst hier kein Milligramm mehr Verschleiß entstehen.
Würde es sich aber um einen aktuellen M3, oder einen F360 handeln, wäre das aber (wie schon gesagt) was anderes.
Einer der größten Irrtümer ist aber:
Dass ein mineralisches 15W-40er gar keine, u. ein vollsynth eine sehr gute Reinigungswirkung hätte.
In Wirklichkeit hat das aber überhaupt nichts mit der Art des Grundöls zu tun, sondern liegt ausschließlich am enthaltenen Additiv-Paket.
Das Grundöl selbst (egal ob nun mineralisch, hc, teilsyth. o. vollsynth) hat überhaupt keine Reinigungswirkung.
Dazu kommt noch, dass die meisten alten Ablagerungen im Motor ölunlöslich sind.
Erst die Zugabe von waschaktiven "Detergentien" verleiht einem Öl eine Reinigungswirkung.
Und ob u. wie viel, bzw. wie lange ein Öl Schmutzteilchen tragen kann, hat auch nichts mit der Grundöl-Art zu tun,
sondern mit den darin enthaltenen "Dispersanten". Denn, nur diese sind in der Lage, sowohl feste wie flüssige Schadstoffe
zu neutralisieren, bzw. zu umhüllen u. bis zum nächsten Ölwechsel fein verteilt in Schwebe zu halten, damit diese nicht ausfallen,
sich zusammenballen u. irgendwo im Motor anlagern können (u. für größere Schmutzpartikel, welche die Dispersanten nicht mehr umhüllen können,
ist der Ölfilter da). Deshalb ist es auch völliger Unsinn, das gelöste Ablagerungen Ölbohrungen verstopfen könnten.
Und solche „Reinigungs- u. Reinhalte-Additive" sind längst in allen Motorölen enthalten.
Egal ob es sich dabei nun um ein mineralisches 15W-40er, oder ein vollsynth. 0W-30er handelt.
Nur einige spezielle Oldtimer-Öle sind völlig unlegiert (= enthalten keine Additive) .
Die Grundöl-Art spielt bei der Motorsauberkeit nur insofern eine Rolle, dass vollsynth.
den Motor weniger verschmutzen, da sie sehr viel temperaturstabiler sind, u. auch deutlich langsamer altern.
War aber bisher wirklich ein absolutes Billigöl im Motor, kann es schon sein, dass er innen wirklich sehr verschmutzt ist.
Falls das der Fall sein sollte, wäre vorher eine Motor-Innenreinigung empfehlenswert.
Aber nicht deshalb, weil sonst gelöste Ablagerungen Ölbohrungen verstopfen könnten, sondern ganz einfach,
weil dann die frische Füllung mit dem hochwertigen Öl nicht gleich mit dem alten Schmutz aus dem Motor belastet wird.
Eine solche Innenreinigung ist auch weder aufwändig noch besonders teuer.
Hierfür gibt man lediglich einen guten Innenreiniger direkt vor dem Ölwechsel in den betriebswarmen Motor.
Dann läßt man diesen 15min im Leerlauf mit Leerlaufdrehzahl laufen, u. läßt diesen dann zusam. mit dem alten Öl
(u. dem ganzen alten Schmutz aus dem Motor) wieder ab. Frisches Öl u. Filter rein u. Fertig!
Und in dem sauberen Motor kann dann das hochwertige Öl (ohne die Altlasten vom Billigöl) auch seine Wirkung richtig entfalten.
Motor bleibt dann auch gut sauber, so dass man normalerweise künftig keine Innen-Reinigung mehr machen braucht.
Waren zuvor durch Ablagerungen vom Billigöl die Ringe schon etwas verklebt, so dass diese nicht mehr richtig abgedichtet haben,
erhält der Motor durch die Reinigung dann auch wieder seine volle Leistung zurück.
Bis selbst die besten Reinigungs-Additive (in einem hochwetigen Öl) verklebte Ringe wieder freispülen,
würde sich dagegen über etliche Wechselintervalle hinziehen. U. der alte Dreck im Motor, würde jede frische Füllung immer wieder belasten.
Die rund 15€ für einen solchen Reiniger sollten deshalb schon noch mit drin sein, wenn man künftig eh ein teureres Öl verwendet!
Ist wirklich empfehlenswert. Braucht man aber, wie schon gesagt, dann künftig nicht mehr machen, wenn man ein wirklich hochwertiges Öl verwendet.
Grüße
P. S. Ein sehr guter Innen-Reiniger ist z. B. das "MotorClean" ebenfalls von LM. Kostet rund 15€ im Handel.
Hierbei handelt es sich um eine ordentliche Ladung hochwirksamer Detergentien (waschaktive Additive),
welche sogar sehr hartnäkige u. ölunlösliche Ablagerungen lösen.
U. Dispersanten, welche diese dann gleich umhüllen u. fein verteilt in Schwebe bringen, so dass diese auch wirklich alle zusammen mit dem alten Öl
aus dem Motor verschwinden!
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P. S. Nur bei echten Oldtimern bis BJ ca. 1960 sollte man kein modernes Öl verwenden!
U. zwar weder ein vollsynth., noch ein modernes mineralisches 15W-40er. U. zwar deshalb,
weil in den Motoren aus dieser Zeit noch versch. "Buntmetalle" verbaut wurden. U. einige Additive in den
modernen Ölen diese angreifen können.
Weshalb es für solche Motoren auch heute noch spezielle Oldtimer-Öle gibt.
Bei diesen handelt es sich entweder um völlig unlegierte (= enthalten überhaupt keine Additive)
oder um nur sehr mild legiert (= enthalten zumin. keine Additive, welche Buntmetalle und Dichtungsmaterialien
aus dieser Zeit angreifen könnten)!
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Schlussbemerkung vom "Haiza":
Merke:
Kein Auto geht an zu gutem Öl kaputt, sondern an zu schlechtem – und kein Auto hat zu viele Kilometer, um ihm gutes Öl zu gönnen!
Im Gegenteil, je mehr Kilometer auf der Uhr stehen, umso nötiger ist gutes Öl, umso dankbarer reagiert der Motor darauf. Da kann das
gute Motoröl dann zeigen, was in ihm steckt.
Und wenn jetzt der Einwand kommt:
„Aber im Handbuch meines alten Golf, meines Ford Granada, meines Opel Rekord, meines sonstwas steht doch 15W-40!!“,
dann soll sich derjenige bitte mal daran erinnern, ob es damals, als diese Autos konstruiert wurden, es überhaupt 0W-40er Öle gab.
Was es damals nicht gab, kann logischerweise auch nicht im Handbuch stehen! Das ist so, als würde ein Arzt es ablehnen, moderne Arzneimittel
zu verschreiben, weil es zu Zeiten seines Studiums diese nicht gab.
Was ich auch nicht mehr hören kann, sind die gutgemeinten Ratschläge einiger selbsternannter Spezialisten: „Bleib einfach bei dem Öl, das
vorher drin war“ (und wenn’s die letzte Brühe war…)