Die von dir aufgeführte Version "B" ist leider Wunschdenken. Das wird bei manchen Teilen funktionieren und auch so sein. Aber bei z.B. Karosserie und Motorkomponenten ist das eher ausgeschlossen.
Die Tiefziehwerkzeuge behält kein OEM auf Vorrat, sowas nimmt Unmengen an Platz weg und lohnt sich in keinster Weise für ein paar Ersatzteile wieder in Betrieb zu nehmen.
Solche Werkzeuge werden an externe Zulieferer verkauft (z.B. Van Wezel) und die produzieren mit den alten abgeranzten Werkzeugen weiter. Mit Glück passen die Teile, im Normalfall aber eher nicht.
Und von denen lässt sich dann auch ein BMW beliefern, aber die können aus Scheiße auch keine Schokolade machen. Siehe Kotflügel E28...
Genauso sieht es mit Guss- bzw. Schmiedeteilen von Motoren und Getrieben aus. Die Herstellwerkzeuge für solche Teile werden irgendwann verschrottet oder an den freien Markt verkauft.
Die Qualitätsansprüche solcher nachgefertigten Teile haben nichts mit dem zu tun, was BMW in der Serienfertigung anstrebt.
Und da irgendwann die Lager leer sind, lässt BMW bei entsprechender Nachfrage eben auch Teile für sich nachfertigen. Deren Qualität kann, muss aber nicht so gut sein. Die ehemaligen Fertigungs- und Prüfstraßen gibt es halt nach über 20 Jahre nicht mehr.
Als Beispiel für eine gute Versorgung sei z.B. die Bremsscheibe der Compount-Bremse vom M5 oder 850CSI genannt. Diese Bremsscheibe wurde und wird auch weiterhin im Auftrag von BMW bei der Firma SHW (Schwäbische Hüttenwerke) gefertigt. Hier kann man sicher sein, dass man keine Schrott bekommt. Ist ja auch schon immer der Serienlieferant dieser Bremsscheibe gewesen.
Aber hier ging es eigentlich um Dichtungen. Wenn so eine Gummi-Dichtung 30 Jahre im Regal gelegen hat, brauch ich die aber auch nicht mehr einbauen. Genauso sieht es mit Gummibuchsen aus. Dann lieber neu nachproduzierte Teile vom Serien-Zulieferer.