Mal eine neue Leidensgeschichte von meinem touring:
Letztes Jahr im Mai stelle ich nach 2 Runden Nordschleife fest, daß es richtig schön aus meinem DIfferential tropft - ungefähr im Sekundentakt. Erste Maßnahme war ab zu RingRacin um zu kucken ob da noch genügend Öl drin ist um heim nach München zu kommen - beim Öffnen der Einfüllschraube kam uns gleich ein größerer Schwall Diff Öl entgegen, sodaß wir erstmal angenommen haben, daß da jemand viel zu viel eingefüllt hat, und sich das Öl durch die Eingagnswellendichtung seinen Weg nach draußen gesucht hat.
Also gewartet bis genug Öl abgelaufen war und bei korrektem Ölstand wieder zugeschraubt. Damit at sich der Ölverlust auf einige sehr wenige Tropfen pro Woche auf meinem Garagenboden reduziert. Ende eltzten Jahres wurde es dann wieder mehr, sodaß im Zuge der Abdichtung von Motor und Getriebe auch gleich das Diff drankommen sollte. Nach mehrmaligem Säubern des ganzen Autos von unten waren dann bald alle undichten Stellen gefunden und der Beschluß gefasst, daß die Eingangswellendichtung demnächst getauscht wird - zuerst wurden aber Motor und Getriebe wieder dicht gemacht. Dann kam im November der Termin fürs Diff, und siehe da - jetzt war es auch an den Abtriebswellendichtungen undicht. Macht ja nix, verschieben wir das ganze nochmal bis ich die Dichtungen für da auch besorgt habe und machen das ganze dann komplett.
Letzte Woche war es dann soweit und alle Wellendichtringe wurden getauscht, und das Diff war nicht mehr inkontinent.... bis ich Samstags auf der Hebebühne einen schönen goldgelben Ölfleck unter meinem Differential fand: Alle Wellendichtungen waren dicht und als Ursache stellte sich die Gehäusedeckeldichtung heraus - die hätte man ja auch gleich mittauschen können als das Diff eh schon draußen war - noch dazu weil das mal wirklich ein billiges ///M-Teil ist: 1,16? inkl Steuer!!
Egal, gleich am Montag wurde also die Dichtung bestellt und heute Nachmittag sollte sie schnell getauscht werden. Der M war schön warmgefahren und so gings auf an die Ölablassschraube des Differentials: Nach ein paar Umdrehungen gab es einen Schlag und die Ablassschraube flog ca 3m quer durch die Werkstatt und der Mechaniker hatte eine schöne Öldusche abbekommen. Also gut, Überdruck im Differential (und noch dazu so hoher Druck) kann wohl nicht gut für die Dichtungen sein... Einmal kurz nachgedacht und darauf gekommen, daß es am Diff wohl irgendwo einen Druckausgleich geben sollte - nur wo? Am ganzen Diff war keiner zu finden - nach einem kurzen Telefonat mit Andrew war dann also gleich klar, daß die Vermutung richtig war und es definitiv eine Ausgleichsbohrung bzw einen Überlaufstopfen geben sollte - einzig die Frage nach dem "wo" blieb weiterhin ungeklärt. Um Dani nicht schonwieder mal mit ferndiagnostischem Rätselraten von der Arbeit abzuhalten fiel die Wahl auf den nächsten Anzurufenden also auf Alf Dickhaut, der an seinem touring das Diff schonmal getauscht hatte und somit wissen sollte wo der Druckausgleich ist; auch er wusste leider nicht genau wo, aber in der Zwischenzeit konnten wir eine Ausgleichsbohrung entdecken: Im Gehäusedeckel befindet sich ein winziges kleines Löchlein, das man in der Regel vor lauter Dreck wohl eher nicht sehen wird - dieses also erstmal durchgeblasen und schön durchgespült, und jetzt sollte dann wohl wieder Luft durchgehen. Wir werden es in der nächsten Zeit sehen, aber ich gehe davon aus, daß meine Telefonzelle jetzt wieder ganz dicht ist;-)
Und die Moral von der Geschicht: Wenns am Differential leckt, erstmal die Ausgleichsbohrung prüfen und ggf säubern und erst dann Dichtungen tauschen! Solange diese Bohrung dicht ist wird wohl auch die beste DIchtung nicht sehr lange halten!
Konstantin